Die Geschichte des Musikverein Schwörstadt von 1897 bis 2022
Zusammengetragen von Christian Ebner, 1. Vorsitzender des MVS
Lassen Sie uns eine kleine Zeitreise durch die Geschichte des Musikverein Schwörstadt machen:
Gemäß der uns vorliegenden Unterlagen wurde der Verein im Jahre 1897 unter dem Namen "Feuerwehr-Harmonie Schwörstadt" gegründet. So kam es auch, dass der Verein zu Beginn seines Bestehens bis in die späten 60er/Anfang der 70er Jahre in Feuerwehr-Uniform auftrat.
Bezüglich des Gründungsjahrgangs finden sich allerdings auch einige Hinweise, dass der Verein wohl sogar schon ein wenig älter sein könnte. So wird beispielsweise das Gründungsmitglied Franz Baumgartner im Jahre 1933 für 49 Jahre aktives Musizieren geehrt und dafür, dass er sich bereits vor der Gründung im alten Verein der Musik angenommen hat. Somit gab es schon im Jahre 1884 den hier beschriebenen "alten Verein".
Auch ist in Kirchenbüchern zu lesen, dass sich im Jahre 1889 der Wallbacher Musikverein zu "unserem" gesellte.
Offizielle Gründung aber war im Jahre 1897 und somit vor 125 Jahren. Der soeben erwähnte Franz Baumgartner war sowohl 1. Vorsitzender als auch Dirigent der ersten Stunde. Weitere Gründungsmitglieder waren Karl Fank, Wilhelm Hoffarth, Albert Keser und Johann Rüttnauer. Bereits Weihnachten 1897 führte der Verein sein erstes Weihnachtskonzert auf.
Früh nahm der Musikverein an großen Musikfesten und Wertungsspielen teil, beispielsweise 1904 am internationalen Musikfest in Muttenz oder 1905 am Musikfest der Harmoniemusik Schopfheim. Und stets wussten die Musiker sehr zu gefallen und belegten mehrere erste und zweite Plätze an diesen Wettbewerben.
Unterbrochen wurde diese hervorragende Entwicklung des noch jungen Vereins wie so vieler Orts durch den ersten Weltkrieg, während dem die Vereinstätigkeiten ruhten. Auch wenn einige Mitglieder leider nicht mehr aus diesem Krieg zurückkehrten, fanden sich einige Musiker im Jahre 1918 zu Weihnachten wieder zusammen, um zu musizieren.
1921 wurde Franz Baumgartner erneut Dirigent des Vereins. Dies bedeutete damals auch, das Vereinslokal in seinen eigenen 4 Wänden einzurichten und so zog der Musikverein bei ihm in der Hauptstrasse Nr. 89 ein.
Besonderheiten ergaben sich auch aus der Situation, dass es bis 1929 noch sowohl ein Ober- als auch ein Unterschwörstadt gab, daher wurde im Jahre 1922 gleich an zwei Bürgermeisterwahlen musiziert. Natürlich war der Musikverein auch bei der feierlichen Eingemeindungsfeier am 1. Dezemer 1922 mit dabei.
Erneut entwickelte sich der Verein sehr gut, erneut wurde dies durch einen Weltkrieg jäh unterbrochen.
Nach dem zweiten Weltkrieg dauerte es bis 1947 bis der Musikverein seine Vereinstätigkeiten wieder aufnahm. Einige besondere Anlässe in den darauf folgenden Jahren waren die Glockenweihe der katholischen Pfarrkirche 1952, die Einweihung der Festhalle am 24. April 1955 und die Einweihung der evangelischen Kirche in Schwörstadt im Jahre 1958.
Ein ganz besonderer Protokolleintrag wurde aus dem Jahr 1961 gefunden:
Bei einer Polonaise um den Schwanen anlässlich eines Polterabends erhielten 7 Musikanten einen Strafzettel in der Höhe von 3 DM für nächtliche Ruhestörung".
Neben einer offensichtlich sehr guten Gemeinschaft machte den Verein in den 70er und 80er Jahre auch die hervorragende Musikalität aus und es war sicher die Blütezeit des Vereins. Den Grundstein dafür legte Anfang der 60er Jahre der damalige Dirigent Franz Riedel, der zusammen mit Klaus und Peter Hoffarth eine qualitativ hochwertige Jugendausbildung ins Leben rief. Im Jahr 1972 übernahm Musikdirektor Klaus Hoffarth (der zuvor 1. Vorsitzender war) die musikalische Leitung des Vereins. Klaus Hoffarth gründete als Konsequenz der hervorragenden Jugendarbeit im Jahre 1973 das Jugendorchester, das am Weihnachtskonzert 1974 seinen ersten Konzertauftritt in Schwörstadt hatte.
Die immer stärkere Fokussierung auf die Musik zeigte sich auch am Jahreskonzert 1973, als erstmals kein Theater vor dem musikalischen Teil dargeboten wurde. Der anfängliche interne Widerstand gegen diese Entscheidung war sehr wohl spürbar, gab es doch den ein oder anderen Musiker, der auch schauspielerische Talente in sich hatte.
Bis 1975 war der Musikverein ein reiner Männerverein. Die erste Frau im Musikverein war dann 1975 Petra Probst. Sie wandte sich damals an den Dirigenten, dass sie doch so Lust hätte auch Musik zu machen und ob das nicht vielleicht möglich wäre und fand mit ihrer Anfrage sofort Anklang. Ich habe mir versichern lassen, dass es keine Widerstände gegen die Aufnahme einer Frau in unseren Reihen gab.
Nachdem die neue Turn- und Festhalle fertiggestellt war, hielt der Musikverein seine Proben vor dem kleinen Saal ab. Diejenigen unter Ihnen, die schon einmal dort war, können sich vorstellen, wie klanggewaltig ein ganzes Orchester dort sein kann. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass der Verein sich sehr darum bemühte, ein richtiges Probelokal zu bekommen. In einem ersten Schritt Anfang der 70er Jahre konnte man sich mit der Gemeinde darauf einigen, dass man auf der Bühne in der Festhalle proben durfte. Das war natürlich mit einiger Koordination mit den anderen Vereinen der Gemeinde verbunden, damit die verschiedenen Proben auch durchgeführt werden konnten. Irgendwann wurde dann die Initiative Spritzenhaus gestartet. Ziel war es ein Probelokal oberhalb des Gerätehauses der Feuerwehr einzurichten. Zunächst scheitere das Vorhaben an den damit verbundenen Kosten für die Gemeinde. Als jedoch die Vereinsmitglieder zusicherten, die notwendigen Umbauarbeiten selbst durchzuführen und sich somit die Kosten auf die Anschaffung des Materials beschränkten, genehmigte die Gemeinde den Umbau. Es wurde der neue Eingang über die Römerstraße angelegt, WCs eingebaut und das Probelokal wie es heute besteht gebaut. 1984 war es dann so weit und der Musikverein konnte sein neugewonnenes Zuhause beziehen.
Finanziert hat sicher der Verein schon sehr lange über die Veranstaltungen, die er im Laufe des Jahres durchführt. Neben den Konzerten im Frühjahr und im Dezember waren dies vor allem der Rosenmontag und das Gartenfest.
Anfänglich fand das Gartenfest im Dreschschopf am Bahnhof statt. Nachdem dieser abgerissen wurde, verlegte man die alljährliche Festivität an den Sportplatz. Das bedeutete aber, dass man das Festgelände jedes Jahr auf's neue aufbauen musste, inklusive eines Tanzbodens, der Theke und der Küche. In den Jahren 88 und 89 fand das Gartenfest im Schlosshof der Familie von Schönau statt. Ein riesiger Fortschritt war dann der Neubau des Festschopfs, der in Zusammenarbeit der Schwörstädter Vereine errichtet wurde und seither Heimat unseres Gartenfestes ist.
An unserem Gartenfest kommen bei toller Blasmusik von befreundeten Vereinen stets viele Schwörstädter zusammen, um Anfang Juli eine schöne gemeinsame Zeit zu verleben. Seit 2019 haben wir sogar eine Gartenfestband in unserem Verein, die eigens für dieses Event gegründet wurde und mit moderner Unterhaltungsmusik sehr zu gefallen weiß. Unser Speisenangebot ist über die Ortsgrenzen hinaus bekannt und lockt auch den ein oder anderen Gast aus den Nachbargemeinden ins schöne Schwörstadt.
Der Musikverein war auch bei der Verschwisterung mit Aillevillers dabei und hat die Festlichkeiten musikalisch umrahmt. Zu besonderem Jubel führte bei der Verschwisterungsfeier in unserer französischen Partnergemeinde der Vortrag der französischen Nationalhymne durch den Musikverein. Diese Darbietung sollte ein guter Grundstein für ein partnerschaftliches Miteinander sein und so kam es in der Folge auch noch zu einigen gegenseitigen Konzertbesuchen.
Eine weitere, ganz besondere Verbindung pflegte der Musikverein mit dem Blasmusikorchester "Jong Excelsior Amsterdam". Nach einem ersten Besuch des Amsterdamer Orchesters in Schwörstadt, kam es 1987 zu einem Gegenbesuch der Schwörstädter in Amsterdam. Anlässlich des 100 jährigen Jubiläums des Musikvereins kam dann das "Groot Excelsior" Orchester nach Schwörstadt. Im Jahr 2001 unternahm der Musikverein erneut eine Konzertreise nach Amsterdam und spielte dort für das holländische Publikum. Bis heute gibt es noch einzelne Verbindungen einiger Musiker aus den beiden Vereinen, die sich zu echten Freundschaften entwickelt haben.
Der Musikverein bietet heute ein breit gefächertes Angebot für Kinder, die ein Instrument erlernen wollen. Dies beinhaltet neben der Jugendkapelle eine Schulkidsband (oder zuvor Bläserklasse), eine Blockflötengruppe und natürlich eine Kooperation mit den Musikschulen Rheinfelden und Bad Säckingen. Auch die Gestaltung der Konzerte wird abwechslungsreich gehalten. So veranstalteten wir neben Doppelkonzerten und Kirchenkonzerten auch bereits Wunschkonzerte, viele Mottokonzerte, und auch Theaterkonzerte an denen wir die musikalische Darbietung mit einer schauspielerischen verbanden.
Hintere Reihe von links nach rechts: Albert Hay, Ignaz Renner, Erhard Seiler, Theo Hugenschmidt, Artur Keser, Manfred Frank, Fridolin Heitz, Ernst Witzig, Ottmar Sutter, Werner Probst.
Mittlere Reihe: Hans Frank, Hans Thomann, Max Thomann, Walter Bauknecht, Paul Keser, Edwin Keser, Franz Keser, Max Goller, Otmar Goller, Alfred Heitz, Werner Rüttnauer, Peter Thomann, Karl Thomann, Günter Keser.
Vordere Reihe sitzend: Otto Vogt, Fritz Rüttnauer, Albert Keser (1. Vorsitzender), Adolf Biensch (Dirigent), Rüttnauer, Anton Probst, Eugen Keser.
Vordere Reihe auf dem Boden sitzend; Georg Baumert, Franz Keser.
Hintere Reihe von links nach rechts: Peter Winkler, Martin Thomann, Andreas Eckert, Dirk Hoffarth, Michael Keser, Thomas Kipf, Matthias Kipf, Ralf Rüttnauer, Hubert Frederich, Jörg Eckert, Walter Eckert, Jochen Hoffarth, Wolfgang Eckert, Peter Schiesel, Bernhard Vogt.
Zweite Reihe von hinten: Günter Karle, Petra Probst, Gabi Behringer, Carmen Ernst, Martin Winkler, Hermann Frank, Norbert Brugger, Matthias Andre, Judith Frank, Heiner Keser, Andreas Mang, Ingo Hoffarth, Jürgen Endler Michael Bannwarth, Markus Krippner.
Dritte Reihe von hinten: Dieter Weber, Alfred Heitz, Claudia Schlageter, Andreas Burkart, Karl Mutter, Regina Himmelsbach, Andre Henle, Maik Gentner, Stefan Frederich, Anette Kobold, Albert Witzig, Thomas Gieringer, Andrea Schwemmle, Herbert Endler, Claudio Ferraro.
Vorderste Reihe: Gregor Keser, Wolfgang Amrein, Susi Dächer, Theo Hugenschmidt, Antonia Ganz, Michaela Keser, Daniela Dächer, Klaus Hoffarth (Dirigent), Klaus Vogt (1. Vorsitzender), Birgit Semet, Corinna Bannwarth, Carmen Bannwarth, Stefan Holer, Thomas Schlageter, Bernhard Ottenbreit.
Von links nach rechts: Josh Kaufmann, Simone Fischer, Tobias Zwicky (Dirigent), Lena Klein, Tobias Frank, Caroline Schütz, Herbert Endler, Bernhard Vogt, Matthias Kipf, Claudio Ferraro, Christian Ebner (1. Vorsitzender), Stephanie Klomki, Michael Vogt, Jürgen Endler, Klaus Vogt, Claudia Fräßle, Manfred Schäuble, Judith Frank, Michaela Walz, Sonja Ebner, Christian Gieringer, Mona Keser, Denise Ruthenbeck, Jean-Christophe Naas, Daniel Vogt, Martin Winkler, Regina Himmelsbach.
Hintere Reihe von links nach rechts: Michael Vogt, Marion Behringer, Matthias Kipf, Judith Frank, Simone Sporing, Jürgen Endler, Florian Vogt, Niklas Endler, Harald Vesenmeier, Klaus Vogt.
Mittlere Reihe: Heinz Eichin, Bernhard Vogt, Julia Müller, Katrin Hilpert, Mona Keser, Jean-Christophe Naas, Heiko Bieri, Stephanie Klomki, Simone Fischer, Lena Klein, Niels Burger, Mijet Gerts, Claudia Fräßle, Andreas Burkart.
Vordere Reihe: Regina Himmelsbach, Gabriele Behringer, Sonja Ebner, Luca Hilpert, Paula Zumkeller, Tobias Zwicky (Dirigent), Christian Ebner (1. Vorsitzender), Kristina Schäuble, Markus Krippner, Leonie Müller, Gregor Keser, Manfred Schäuble.
seit 2013 Zwicky, Tobias
2012-2013 Seiler, Valerie
2005-2012 Bäder, Leo
1996-2005 Naas, Jean-Christophe
1991-1996 Brunner, Johannes
1972-1991 Hoffarth, Klaus
1969-1972 Serazio, Max
1957-1969 Riedel, Franz
1947-1957 Biensch, Adolf
1940-1947 Unterbrechung durch 2. Weltkrieg
1934-1940 Biensch, Adolf
1927-1934 Gallmann, August
1921-1927 Baumgartner, Franz
1918-1921 Haas
1915-1918 Unterbrechung durch 1. Weltkrieg
1903-1915 Rotzler, Clemens
1897-1903 Baumgartner, Franz
seit 2014 Ebner, Christian
2012-2014 Vogt, Michael
2010-2012 Ebner, Christian
2002-2010 Frank, Judith
1994-2002 Endler, Jürgen
1984-1994 Vogt, Klaus
1980-1984 Witzig, Albert
1974-1980 Mutter, Karl
1972-1974 Thomann, Peter
1966-1972 Hoffarth, Klaus
1964-1966 Endler, Herbert
1959-1964 Ottenbreit, Josef
1956-1959 Frank, Hans
1954-1956 Keser, Albert II
1953-1954 Heitz, Fridolin
1949-1953 Keser, Albert II
1947-1949 Probst, Anton
1940-1947 Unterbrechung durch 2.Weltkrieg
1938-1940 Rüttnauer, Erhard
1935-1938 Probst, Anton
1929-1935 Keser, Albert II
1925-1929 Griner, Heinrich
1918-1925 Keser, Albert I
1915-1918 Unterbrechung durch 1. Weltkrieg
1909-1915 Keser, Albert I
1908-1909 Rüttnauer, Fridolin
1906-1908 Keser, Fridolin
1904-1906 Trüby, Oskar
1897-1904 Baumgartner, Franz
Bonhoeffering 5
79739 Schwörstadt
E-Mail: info@musikverein-schwoerstadt.de
---------------------------------------
Sparkasse Lörrach-Rheinfelden,
IBAN: DE76 6835 0048 0002 0576 36,
BIC: SKLODE66XXX